Drei Tipps für mehr Klarheit im Expertendschungel

#impulse #oliverscharschuch Jun 19, 2020

Heute möchte ich mich einem Thema widmen welches mir persönlich sehr am Herzen liegt. Und zwar soll es in diesem Artikel darum gehen wie Du etwas mehr Klarheit in dem immer stärker zunehmenden Expertendschungel da draußen gewinnen kannst.

Make or Buy?

Es lässt sich nicht leugnen - wir leben heutzutage in einer zunehmend spezialisierten Dienstleistungswelt in der massiv auf Arbeitsteilung gesetzt wird. Dies versetzt uns in die Lage unser Unternehmen auf das eigentliche Kerngeschäft zu konzentrieren und Randaktivitäten wie z.B. die Logistik an Andere abzugeben, die hier den Kern ihrer Tätigkeit haben. Globalisierung und Digitalisierung sind hier zwei wesentliche Treiber hinter dieser Wahlmöglichkeit des “Make or Buy”. So weit - so gut.

Die Kehrseite der Medaille ist nun dass die Anzahl der Experten und die Auswahlmöglichkeit zwischen Ihnen so rapide zunimmt, dass wir oft den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen wenn eine “Buy”-Entscheidung ansteht. Wenn es also etwas fremd zu vergeben gibt was wir nicht selber machen wollen oder können. 

Ich nehme an auch Du wirst einsehen, dass Du nicht alles selber machen kannst denn erstens hat auch dein Tag nur 24 Stunden und zweitens hast Du - wie ich und jeder Andere auch - nicht von allem gleich viel Ahnung.

Diese Auswahlsituation und vor allem eine “falsche” Auswahl (wenn Sie sich denn im Nachgang als solche herausstellt)  ist mit viel Frustrationspotential verbunden. Und meiner Einschätzung nach liegt das oftmals darin dass viele “Experten” - gerade bei Beratungsdienstleistungen - ihren Inhalt unter falschem Label verkaufen. Das kann aber muss nicht mal bewusst geschehen. Ersteres wäre Manipulation! Zweiteres Unwissenheit.

Die nicht eindeutige Verwendung von Begriffen wie Coach oder Berater führt mitunter dazu dass eine falsche Erwartungshaltung beim Einkäufer der Dienstleistung - also bei Dir - geweckt wird. Und wenn auch Du keine Ahnung von den Unterschieden hast, sind mögliche Enttäuschungen vorprogrammiert. Dies führt unter Umständen dazu, dass Du schlicht und einfach keinen Bock mehr auf diesen Dschungel hast und zukünftig auf Hilfe verzichtest, die Du gut gebrauchen könntest. Einfach weil Du schlechte Erfahrungen gemacht hast. 

Das muss jedoch nicht sein und daher möchte ich hier - auch aus Eigeninteresse - etwas Aufklärung betreiben.

Welche Typen von “Experten” gibt es? 

Folgende wesentliche “Experten-Typen” lassen sich unterscheiden.

# Speaker

Der Speaker ist ein Experte, der über sein Expertenthema in Vorträgen referiert, doziert und seine Erkenntnisse teilt. Hier bekommt man oft interessante Impulse und neue Blickwinkel auf ein Thema vermittelt oder erhält nützliche Informationen für eigene Recherchen. Man befindet sich aber eher in einer passiven Zuschauerrolle, denn der Vortragende selbst ist im Fokus.

# Trainer

Ein Trainer ist Anwendungsexperte in einer bestimmten Methode oder einem Verfahren. Seine Aufgabe ist es Dir genau diese Methode so beizubringen, dass Du selbst sie praktisch anwenden kannst. Er selbst gibt Dir diese Methode jedoch nicht vor. Wenn Du z.B. autogenes Training zur Entspannung lernen willst, gehst Du zu jemandem der das kann.

# Consultant

Der Consultant ist der Berater. Er verfügt über Wissen und Praxiserfahrung in einem bestimmten Feld (z.B. Vertrieb), die er an Andere weitergibt. Es zeichnet ihn aus, dass er aufgrund seiner Expertise Empfehlungen bzw. konkrete Handlungsweisen abgibt was Du selbst konkret in einer Situation tun solltest die sein Fachgebiet betrifft (z.B. wie Du ein Verkaufsgespräch angehen solltest).

# Coach

Ein Coach ist jemand der Dich im Prozess auf dem Weg zu deinem Ziel unterstützt. Er bietet Dir Hilfe zur Selbsthilfe und ist Experte für den Veränderungsprozess an sich - daher muss er auch nicht zwangsläufig inhaltlicher Experte für dein Thema sein! Der Coach wird dich mit zielgerichteten Fragen zu deiner eigenen Lösung führen. Er sagt Dir nicht was Du tun sollst!

# Mentor

Der Mentor ist ein Coach, der Dich anhand persönlicher Erfahrungen aus seinem eigenen Veränderungsprozess, unterstützt. Meistens handelt es sich hier auch um einen Senior mit entsprechender Lebenserfahrung. 

Lass mich noch erwähnen, dass die Übergänge zwischen den Typen fließend sind und eine Person sich auch nicht auf einen Typus beschränken muss. Übrigens gibt es auch noch den Verkäufer, der Dir unter dem Deckmantel eines der obigen Typen, einfach nur seine Lösung andrehen will und zwar um Teufel komm raus. Das sind die sogenannten schwarzen Schafe in der Branche, denen nach dem Abschluss letztendlich egal ist, ob Du wirklich weiterkommst.

Was solltest Du beachten?

Nachdem Du nun einen Überblick hast mit wem Du es im Expertendschungel grundsätzlich zu tun bekommen kannst, hier nun abschließend die im Titel des Artikels versprochenen drei Tipps!

#1 Prüfe deinen potentiellen Experten mit Kenntnis obiger Typen bereits im Vorfeld auf Herz und Nieren!

Schaue Dir deinen potentiellen Experten genau an. Lass Dir von ihm erklären wie seine Vorgehensweise ist, was er konkret für Dich tun kann, wie der Prozess ablaufen wird etc. 

Stelle vor allem Fragen und lasse Dich nicht einlullen. Eine gute Möglichkeit ist auch ihn einmal die obigen Begriffe oder die, die er in seinem Angebot verwendet, mit eigenen Worten erklären zu lassen. Dann merkst Du oft schnell, ob Du es mit einem Profi zu tun hast oder mit jemandem der sich an einen Modebegriff wie Coach hängt, von dem er eigentlich keine Ahnung hat.

#2 Definiere einen klaren Auftrag was Du willst!

Wie Du vermutlich schon anhand der Unterschiede in den Typen oben erkannt hast, ist es elementar wichtig was dein konkreter Auftrag ist. Willst Du Informationen zu einer Methode oder einem Thema (Speaker)? Willst Du eine konkrete Methode selbst erlernen (Trainer)? Brauchst Du Empfehlungen in einem Bereich (Consultant)? Brauchst Du Hilfe im Entwicklungsprozess (Coach)? Suchst Du einen Erfahrungsaustausch (Mentor)?

Übrigens wird Dich ein guter Experte in der Auftragsklärung unterstützen wenn Du hier noch nicht genau weißt was Du willst. Und wenn er nicht der Richtige dafür ist wird er es Dich wissen lassen. Das kann Dir bei deiner Entscheidung also auch als Kriterium helfen. 

#3 Ordne die Ergebnisverantwortung richtig zu!

Dieser Punkt ist mir persönlich am Wichtigsten. Wenn Du Experten nach ihrer erbrachten Leistung bewertest schaue bitte selbstkritisch(!) was ihre Rolle war und was nicht. Wenn ein Coach Dir nicht gesagt hast was Du tun sollst ist das richtig! Das ist nicht sein Job - dann hättest Du einen Consultant fragen müssen. Das Seminar hat nichts gebracht? (Ein Satz den man immer wieder hört). Hattest Du da einen Dozenten (Speaker) oder Trainer. Ersterer vermittelt nur Know-How - die Umsetzung ist dein Job! Hat Dir ein Trainer hingegen nicht gezeigt wie es geht kannst Du berechtigte Kritik äußern!

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