Warum es so schwer ist den Fokus auf ein Ziel zu halten
Jun 26, 2020Gerade Unternehmer sind besonders häufig kreative Menschen und Macher!
Sie haben ständig neue Ideen für z.B. eine neue Webseite, ein neues Produkt oder einen tollen neuen Prozess. Sehr schnell ist dann das neue Innovationsprojekt skizziert und voller Eifer stürzen Sie sich in die Umsetzung. Alles läuft anfänglich wie geschmiert, bis zu dem Tag, an dem der Ablauf durch z.B. einen schwierigen Kunden oder einen erkrankten Mitarbeiter gestört wird.
Auf einmal werden wir abgelenkt und verlieren den Fokus. Wir kümmern uns dann erst einmal um das Erledigen der nun wichtigeren Dinge und ehe wir uns versehen ist das Chaos perfekt. Das so toll gestartete Innovationsprojekt, die Arbeit an der revolutionären Idee steht still. Manchmal sogar für mehrere Tage oder Wochen!
Nun setzt der Frust ein und wir zwingen uns förmlich dazu wieder Fahrt aufzunehmen. In sehr vielen Fällen allerdings meist mit mäßigem Erfolg. Die Wahrscheinlichkeit mal wieder nur für die „Tonne“ gearbeitet zu haben steigt exponentiell. Ebenso der Frust darüber und unser Körper wehrt sich förmlich dagegen sich wieder mit dem Innovationsprojekt oder anderen Dingen, hinter denen vornehmlich kein Kunde steht der uns dafür bezahlt und Druck macht, weiter zu beschäftigen.
Ein paar Monate später stellen wir dann fest, dass wir mal wieder damit beginnen, von Neuem an ähnlichen Ideen zu arbeiten und fühlen uns als Versager, der nichts durchzieht und deswegen auch nicht vom Fleck kommt.
Viele scheitern an der Umsetzung
So oder so ähnlich geht es täglich tausenden von Selbständigen, Gründern und Unternehmern und auch mir ging es viele Jahre so. Den Höhepunkt erreichte meine persönlichen „Versagens-Story“ eines Tages, als ich beim Ordnen meiner Unterlagen feststellte, dass meine aktuell verfolgte Idee bereits schon vor 24 Monaten in einer ähnlichen Form von mir skizziert und begonnen wurde - doch dann wie schon viele Ideen zuvor - mal wieder aus dem Fokus geriet. Ich drehte mich also im Kreis! - Jetzt war es genug! Das konnte ich keinen Tag länger so durchziehen wenn ich als Unternehmer erfolgreich sein wollte. Nur was war jetzt zu tun? Wie konnte ich verhindern, dass sich dieser Kreislauf zukünftig nicht wiederholt?
Schließlich musste ich mich ja auch um die Dinge des Tagesgeschäfts kümmern, wie z.B. meine Mitarbeiter zu führen, und konnte mir den Luxus nicht erlauben ab sofort in Vollzeit nur noch an meinen Ideen zu arbeiten. Ein anderer Weg musste her! Einer der mich trotz täglicher Herausforderungen schließlich dennoch nicht vom Ziel ab brachte.
Lücken und Wünsche
Dann lass ich einen Artikel von Dan Sullivan, einem meiner großen Vorbilder über die Problematik von „The Gap and the Gain“ - gerade bei Unternehmern - der mich aufhorchen ließ. Sullivan beschrieb darin exakt mein Problem und schilderte, dass dies ein ganz menschliches Verhalten sei, was vor allem durch unsere Willenskraft und Motivation beeinflusst wird. Genau genommen ist unser Gehirn nur auf zwei Dinge hin optimiert: „Wachsen und Überleben“! Und alles was in diese Grundmotive nicht einzahlt wird als „Energieverschwendung“ ignoriert. Besonders disziplinierte Charaktere wie z.B. Spitzensportler können dies mit Hilfe Ihrer Willenskraft ausgleichen und trotz widerer Umstände an Ihren Ziele festhalten - also den Fokus halten.
Unter dem Strich aber führt diese Verhalten, bei dauerhafter Anwendung, schlichtweg dazu dass wir förmlich ausbrennen und depressiv werden. In meinem Fall also war es mein Urinstinkt, des „Überlebens“, der mich von meinen Aufgaben ablassen ließ, um mich um die Probleme des Tagesgeschäfts zu kümmern. Als ich dann die Spur wieder aufnehmen wollte, fehlte es an einem klaren Ziel und einem klaren Motiv.
Ideen zu verfolgen, die noch etwas unklar sind, hilft halt nicht beim Überleben ;-)
Was also tun? Was also war die Lösung?
Die Lösung klang auf den ersten Blick sehr kompliziert. Bei genauerem Hinsehen aber war Sie sehr einfach. Wir müssen lernen uns selbst zu überlisten. Konkret heißt das, dass wir einen Weg brachen uns in kürzester Zeit wieder auf unser Motiv zu besinnen, den Grund warum wir das Projekt verfolgen wollen und den versprochenen Gewinn (Gain), das Wachstum was dadurch entsteht. Damit dies gelingt müssen wir die Lücken auf dem Weg zum Ziel (Gap’s) füllen.
Praktisch ausgedrückt heißt das, immer dann, wenn wir länger daran gehindert werden einem Ziel (z.B. einer Idee oder einem internen Projekt) nachzugehen, sollten wir uns etwas Zeit nehmen und uns auf das besinnen, was wir schon alles und speziell in diesem Fall erreicht haben. Dies schließt die Lücken (Gap’s) und gibt uns die notwendige Motivation dran zu bleiben ohne uns zwingen zu müssen.
So gelingen Projekte
Seit dieser Erkenntnis habe ich die Art und Weise, wie ich bei der Umsetzung neuer Ideen vorgehe, grundlegend verändert. Mit großem Erfolg! Konkret achte ich seither darauf nicht in möglichst wenig Zeit möglichst viel umzusetzen, sondern zerlege meine Vorhaben in kleine verdauliche Schritte von denen ich maximal drei am Tag erledige.
Jeden Schritt, dokumentiere ich auf einer Liste mit Datum und kurzer Beschreibung der Aufgabe und hake diesen ab, sobald ich ihn erledigt habe. So dokumentiere ich Tag für Tag meinen Fortschritt. Muss ich einmal für längere Zeit die Umsetzung unterbrechen oder habe ich das Gefühl nicht mehr ganz so motiviert ans Werk zu gehen, lese ich mir genau diese Dokumentation noch einmal durch und mache mir meinen bisherigen Fortschritt wieder bewusst. Das hilft enorm beim konstanten Umsetzen und um motiviert dran zu bleiben. Seither gibt es weniger Probleme für mich den Fokus zu halten und Ideen endlich in die Realität umzusetzen.
Wie ist es bei dir? Welche Projekte hast du schon lange im Kopf, aber setzt diese nicht um? Was hast du schon mehrfach begonnen aber niemals bis zum Ende durchgezogen?
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